Jeder Ihrer Kunden bevorzugt eine andere Zahlungsart, wenn er im Internet Waren shoppt. Darauf reagieren viele Online-Shop-Betreiber, indem sie eine Auswahl an Optionen bereitstellen. Ich empfehle Ihnen da mitzuziehen, um im Konkurrenzkampf eine Chance zu haben. Es gibt vier verschiedene Zahlungsanbieter, die sich besonders anbieten: PayPal PLUS, AmazonPay, Klarna und Mollie. Welche Vorteile die einzelnen Anbieter haben und was zu beachten gilt, finden Sie übersichtlich für Sie aufgeschlüsselt:

PayPal PLUS

PayPal PLUS ist die ideale Bezahllösung für Shop-Betreiber. Zur Integration brauchen Sie nur ein PayPal-Geschäftskonto und ein Unternehmen mit deutschem Firmensitz. Wenn beide Voraussetzungen erfüllt sind, können Sie PayPal PLUS beantragen und für Ihren Shop freischalten lassen. Je nachdem wie Ihre Risiko-Überprüfung ausfällt, können Sie nur die Zahlungsarten PayPal, Lastschrift und Kreditkarte anbieten oder darüber hinaus auch die Bezahlung auf Rechnung einrichten.

Für den Abgleich zwischen den Softwares müssen Sie eine REST-Api erstellen und die REST-Zugangsdaten im Developer Portal abfragen. Anschließend integrieren Sie PayPal PLUS per Modul oder manuell in Ihr Shopsystem. Für JTL gibt es bereits ein Modul, das Sie bequem nutzen können. Bevor Sie live gehen, testen Sie den Erfolg der Integration gegen eine sogenannte Sandbox.

Um noch mehr Vertrauen beim Kunden zu erschaffen, können Sie das offizielle PayPal-Logo in Ihren Shop integrieren. Zusätzlich zu den vier bereits vorhandenen Zahlarten können Sie bis zu fünf weitere Methoden wie die Bezahlung per Nachname oder Vorkasse integrieren. Ihre Käufer aus dem Ausland müssen sich aber vorerst mit den Bezahlarten PayPal und Kreditkarte arrangieren.

Für die vier Standard-Bezahlvarianten gilt für Sie der PayPal-Verkäuferschutz. Wenn ein Käuferschutzvorfall eintritt und der betroffene Käufer noch kein PayPal-Konto hat, muss er sich eins anlegen.

Sie als Verkäufer bekommen Ihr Geld immer sofort, wenn ein Käufer mit einer PayPal-Bezahlvariante bei Ihnen einkauft. Das gilt auch für den Kauf auf Rechnung. Gleichzeitig fällt bei jeder so getätigten Transaktion aber auch eine Transaktionsgebühr für Sie an. Darüber hinaus gibt es aber keine Einrichtungsgebühren oder monatlichen Kosten.

PayPal PLUS hat viele klare Vorteile: Da viele Online-Shopper bereits ein PayPal-Konto besitzen, kommt Ihnen die Bezahlfunktion gerade recht. Aber auch Kunden ohne eigenes Konto können mit PayPal Plus einen Kauf tätigen. Für Sie als Shop-Betreiber kommt noch hinzu, dass die Gebühren nur pro Verkauf anfallen und Sie dank des bestehenden Moduls zwischen PayPal und JTL wenig bis keinen Programmieraufwand haben. Sie müssen lediglich ein Plugin aktivieren.

Amazon Pay

Amazon Pay hat besonders dann große Benefits, wenn Sie einen internationalen Online-Shop betreiben. Es zeigt Ihren Kunden nämlich immer den korrekten Preis in der landesspezifischen Währung an – Schwankungen in den Wechselkursen werden sofort berücksichtigt. Das ist praktisch, weil Interessenten, die in Ihrem Shop stöbern, nicht parallel einen Währungsrechner benutzen müssen.

Dass auch in Deutschland sehr viele Menschen bereits über ein Amazon-Konto verfügen, ist ebenfalls ein großer Vorteil. Einerseits sind sie mit dem Bezahl-, Versand- und Umtauschvorgang vertraut und schätzen das Risiko dieser Bezahlart als gering ein. Andererseits können ihre Adress- und Kontodaten direkt abgerufen werden, sodass sie sie nicht separat eintragen müssen. Das spart Zeit – und beim Online-Shopping geht es schließlich um Effizienz.

Amazon Pay funktioniert nicht nur am Desktop, sondern auch auf Mobilgeräten und sogar per Alexa Sprachsteuerung. Kunden können also sogar komplett freihändig auf Ihrer Webseite bestellen, wenn sie das möchten. Studien zufolge erhöht die Integration von Amazon Pay die Conversion Rate außerdem um 50%, während die Rate an Warenkorbabbrüchen um 67% sinkt.

Genau wie bei PayPal erhalten Sie und Ihre Käufer bei der Bezahlart über Amazon Pay einen Schutz und eine Bezahlung fällt nur pro Transaktion an. Auch für Amazon Pay gibt es eine ganz einfache Integrationsmöglichkeit zu Ihrem JTL-Shopsystem. Es stellt also eine sinnvolle Ergänzung zu den Zahlungsoptionen von PayPal PLUS dar.

Klarna

Eine bei Käufern besonders beliebte Zahlungsmethode ist die Klarna-Option – besonders, weil sie ganz unkompliziert die Bezahlung in Raten ermöglicht. Das ist in Deutschland die beliebteste Art für Waren zu zahlen und nicht bei jedem Bezahldienst möglich. Sie decken damit also eine weitere Zielgruppe ab, die mit den anderen Optionen nicht erreicht werden kann.

Neben dem Ratenkauf kann über Klarna auch auf Rechnung, per Lastschrift, Kreditkarte oder SOFORT-Überweisung bezahlt werden. Insgesamt stehen Ihren Kunden also fünf Optionen zur Auswahl. Die Abwicklung übernimmt Klarna, Ihr Geld bekommen Sie garantiert. Dabei bietet Klarna sowohl Ihnen als auch Ihren Kunden separaten Schutz an, der z.B. bei Betrug, Warenverlust auf dem Transportweg oder einem Umtausch greift.

Die Klarna Services sind über Deutschland hinaus auch in mehreren anderen Ländern nutzbar und deshalb für internationale Shops ebenfalls geeignet. Der besonders nutzerfreundliche und auf mobile Geräte optimierte Bezahlvorgang kommt ebenfalls gut bei Ihren Käufern an.

Wenn Sie die JTL-WaWi besitzen und auf Ihrem Rechner installiert haben, können Sie die Bezahloption via Klarna direkt auf der Herstellerseite erwerben. Auch hier fallen pro Transaktion Kosten ab – abhängig von der Bezahloption, die Sie anbieten. Die genauen Konditionen finden Sie ebenfalls auf der Herstellerseite.

Klar mag vielleicht noch nicht ganz so verbreitet sein wie PayPal oder Amazon, befindet sich aktuell aber auf der Überholspur. Mit der Option, Kunden auf Raten bezahlen zu lassen, erschließen Sie sich einen ganz neuen Markt – und das ohne großes Risiko. Da Klarna selbst in Echtzeit eine Bonitätsprüfung des Käufers durchführt und Ihnen garantiert, dass Sie Ihr Geld bekommen, haben Sie nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen.

Mollie

Mollie ist vielleicht ein Name, der in der Allgemeinheit noch nicht viel Bekanntheit erreicht hat, aber die Applikation hat es ganz schön in sich: Es kann aktuell 20 verschiedene Bezahlsysteme integrieren, darunter PayPal, Apple Pay und Klarna. Außerdem gibt es eine Integration der größten und beliebtesten Zahlungsanbieter aus Frankreich, Belgien, Polen, Österreich, den Niederlanden und Italien. Einen sehr großen Teil Ihrer europäischen Kunden können Sie damit direkt glücklich machen.

Besonders fortschrittlich: Mit der API von Mollie können Sie theoretisch sogar Ihre ganz eigene Zahlungsmethode entwickeln und integrieren.

Außerdem praktisch: Sie können Automatismen für regelmäßig anfallende Kosten einstellen und so z.B. Abonnements und Mitgliedschaften unkompliziert abrechnen. Zusätzlich zu der Zahlungsmethode erhalten Sie Dashboards mit Übersichten fehlgeschlagener Abbuchungen und anderen Informationen.

Wie alle anderen vorgestellten Optionen fallen auch bei Mollie keine Fixkosten an, sondern nur Transaktionsgebühren, die von der jeweiligen Zahlungsmethode abhängen und auf der Herstellerseite übersichtlich eingesehen werden können.

Mit über 65.000 Unternehmenskunden ist Mollie ein sehr beliebtes und viel genutztes Programm, das Ihnen viele Möglichkeiten bietet. Damit können fast alle gängigen Zahlungsmethoden und sogar wiederkehrende Abbuchungen angeboten werden. Außerdem können Sie sich selbst in die Entwicklung integrieren, das Programm an Ihr Unternehmen anpassen und eigene Features entwickeln. Das lohnt sich besonders, wenn Sie eigene Visionen haben und das Programmier-Wissen, um Ihre Visionen umzusetzen.